Sich auseinandersetzen...

 

„Wer es einmal geschafft hat, seine Sehnsucht Vorfreude zu nennen, der kann nie wieder richtig unglücklich sein.“

 

Peter Hohl Peter Hohl

* 29. Juli 1941 in Karlsruhe

deutscher Schriftsteller, Publizist und Verleger

 

Wir sind in einer Zeit der großen Herausforderungen.

 

Dieses Zitat habe ich vor längerer Zeit gelesen. Es hat mich nachhaltig beschäftigt, dass ich es mir aufgeschrieben habe. Immer wieder holt es mich  ein, als ob es sagen möchte „schau genauer hin, was ich dir sagen möchte“. Ich suche nach Worten die mein Gefühl verdeutlichen, dass dieses Zitat gerade JETZT so lehrreich ist und jeden von uns stärken kann. Ich möchte auf den Sinn und die Bedeutung eingehen, die ich darin sehe.

 

Was bedeutet es denn, wenn wir „Sehnsucht haben“. Hast Du auch mal Sehnsucht nach etwas? Kennst Du das? Sehnsucht zu haben als das innige, ja fast schmerzliche Verlangen, hinein in die Zukunft sich zu sehnen nach etwas in der Ferne, was noch nicht zu erreichen scheint. Vielleicht nach einem geliebten Menschen den wir vermissen, weil er schon lange weg ist und nicht mehr  in der  Nähe wohnt. Vielleicht nach sauberem Wasser, nach einer  warmen Mahlzeit nach langer Entbehrung durch äußere Umstände. Ich spreche von echter Sehnsucht! Nicht vom dem Verlangen nach einer Zigarette oder der nächsten Arbeitspause. Wir sprechen  auch von Sehnsucht, wenn wir nach einem langen Winter uns nach mehr Licht sehnen, nach den wärmenden Strahlen der Sonne verlangen, dem Frühlingserwachen entgegenfiebern. Wenn sich die kleinen Pflänzchen ihren Weg mit ungebrochener Willenskraft durch die noch harte Erdoberfläche den Weg in die Freiheit verschaffen um sich nach langer Zeit der Starre, wieder in ihrer ganzen Schönheit und Pracht zu zeigen. Sehnsucht hat auch den Wortteil „sucht“ in sich. Es ist das suchen, die Sucht, das Ansinnen und der tiefe Wunsch nach Veränderung. Nun wird auch die Empfindung, welche die  Sehnsucht zeigt sichtbar, sie breitet sich aus und durstet nach mehr.

 

„Lasse jetzt dieses tiefe Verlangen los… Atme durch, wandle es und nenne es Vorfreude!“

Spürst Du wie es leichter in Dir wird, der Schmerz des Verlangens wandelt sich in die Liebe und das Glücksgefühl das sich in Dir ausbreitet und auf Dich zukommt. Du freust Dich auf Deine Liebsten, die Du schon lange nicht mehr gesehen hast, freust Dich sie in Deinen Armen zu halten. Du bist fröhlich, wenn die Sonne am Morgen immer früher durch das Fenster scheint. Dein Lebensgefühl ändert sich. Du kannst ganz bewusst spüren, wie es den Pflänzchen geht, die nun der Sonne entgegen streben. Dies ist der Moment, wenn Du es in Deinem Inneren zulässt, dann bist Du auf dem Weg den Schmerz der Sehnsucht loszulassen und zu erkennen, welche Illusion Dich vorher gefangen hat.

 

Kleine Pause und Recherche:

Das Wort Sehnsucht stammt aus dem Mittelhochdeutschen, der Zeitspanne im Hochmittelalter dem Zeitraum um 1350. Nach weiterem Suchen komme ich auf das Wort „schwarzer Tod“. Genau in den Jahren von 1346- 1353 bezeichnet es die Pest, die verheerendste Pandemie der Weltgeschichte mit 25 Millionen Todesopfer. Kein Wunder also, dass ein Wort wie „die Sehnsucht“ eine solch große Bedeutung hat, wenn wir uns vorstellen was zu dieser Zeit auf der Welt passierte. Was müssen die Menschen nach Erlösung gesucht haben und sich nach einem Ende gesehnt haben. Mit dieser Wortschöpfung ist wahre Sehnsucht entstanden.

So darf doch dieses Sprichwort Mut machen, dass wir es schaffen können, wenn wir uns die Bedeutung der Zusammenhänge bewusst machen, und vorwärts schauen um dann glücklich zu sein.

 

 

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