... die mich nachdenklich mach(t)en


 

„In Gewissensfragen

hat das Mehrheitsprinzip

keinen Platz"

 

Mahatma Gandhi

Rechtsanwalt

1869-1948

 

Ich höre oftmals Sätze wie:

"Das ist doch egal...."

"Lass das doch einfach so, das fällt doch keinem auf"

"Das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren..!"

 

Es gibt noch viele andere Beispiele dazu... Was ist nun eigentlich dieses Gewissen? Für mich ist es meine innere Instanz,  die mich führt und mich unterscheiden lässt, zwischen  Gut und Böse, Angst und Liebe, Freiheit und Gefangenheit.

 

Gerade Mahatma Gandhi ist nicht dem Mehrheitsprinzip, - der Mehrheit gefolgt, ist seiner inneren Führung gefolgt , seinem Gewissen. Er hat sich für sich entschieden ohne Angst und im göttlichen Vertrauen seinen Weg weiterzugehen.

 

Im Wort "Gewissen" steckt auch das Wort Wissen. Er wusste durch seine innere Führung, dass der Weg, den er geht der richtige Weg ist. Mir wird immer mehr bewusst, je länger ich mich mit dem Gewissen beschäftige, wieviel Demut dazu gehört der inneren Weisheit zu folgen- unserem Christus in uns. Gewissenhaft ist auch ein schönes Wort: es drückt aus wie stark doch die Bindung zu unserem Herzen ist. Das Gewissen haftet in uns- wie ein Magnet an einer Pinwand.

 

 

So ist es doch das schönste Geschenk, sich bei Gewissensfragen und auch sonst im Alltag, sich immer wieder gewissenhaft 😊 mit seinem Herzen zu verbinden. Dann dürfen wir für uns selbst entscheiden ohne schlechtes Gewissen und Gewissensbisse.

 


 

„Wenn eine Lüge

Krieg auslösen kann,

dann kann die Wahrheit

Frieden stiften!"

 

Julian Assange

Journalist

* 3.Juli 1971

 

 

Ich habe lange nachgedacht, ob ich diese Sätze in Worte für mich erklären kann und deren Inhalt auch entsprechend deute. Da mich jedoch seit langem die Person Julian Assange beschäftigt, ist es mehr als der richtige Zeitpunkt sich mit seinem Zitat auseinander zu setzen.

 

Julian Assange, wie es viele Menschen wissen ist seit Jahren zu Unrecht im „Gefängnis“, - ob in der ecuadorianischen Botschaft über lange Zeit, und nun im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London.

 

Während ich nun meine Gedanken beginne lese ich immer wieder seine These:

„Wenn eine Lüge Krieg auslösen kann….“ Welchen Krieg Julian Assange hier meint ist nicht beschrieben. Für mich steht das auch nicht im Vordergrund. Vielmehr kann ich den Satz noch weiter herunter reduzieren auf den ganz normalen Alltag im Hier und Jetzt. Die Lüge ist hier, dass Sachverhalte, tatsächliche Ereignisse, Begebenheiten nicht wahrheitsgemäß dargelegt werden oder aber ganz bestimmte Inhalte werden weggelassen und einfach nicht berücksichtigt sind. Das ist die Lüge die uns täglich in den Medien begegnet. Bestimmt kennt jeder Mensch, der diese Zeilen liest auch in seinem Umfeld solche Darstellungen. Dieser Krieg ist dann die Missgunst, die Missachtung, der Kampf, die Intrigen, die Hinterlistigkeit, das „Besser, Höher, Schneller“ und weitere negative Szenarien, welche sich anbahnen oder bereits nach kurzer Zeit in vollem Ausmaß sichtbar und zu spüren sind.

 

… dann kann die Wahrheit Frieden stiften!“ Was für eine These!!! Denken Sie mal nach, was das bedeutet! Ich breche das nochmals herunter auf den kleinsten Nenner: wenn Menschen zusammen sind in der Familie, in der Schule, bei der Arbeit oder in der Freizeit, dann findet schon hin und wieder oben Genanntes statt. Eine Lüge wird verbreitet und schon ist das Chaos, der Krieg perfekt. Die Wahrheit kann Frieden stiften, ja davon bin ich sehr stark überzeugt! Aber, - ja das „aber“ kommt jetzt, - es braucht sehr viel Wahrhaftigkeit und Mut sich für die Wahrheit einzusetzen. Dazu gehören auf dem kleinsten Nenner zurück gebracht, das Nachfragen der Lüge, wie zum Beispiel: „Wie hast Du das gemeint“, oder „Stimmt es dass…“ oder, oder, oder… Dann kommen die weiteren tieferen Auseinandersetzungen mit allen Beteiligten, dem Auslöser, wie es zur Lüge kam und das beständige Dranbleiben. Hier erkennen wir die wahren Friedenstifter. Dieser Weg ist jedoch ein langer, beschwerlicher und meist ein einsamer Weg. Nicht zu viele Menschen sind bereit diesen zu gehen. Ja die Wahrheit kann Frieden stiften.

Vielleicht kann die Wahrheit auch nur für den einzelnen Frieden stiften, wenn dieser erkannt hat, dass es sich lohnt, sich für die Wahrheit einzusetzen. Wir spüren in unserem Innersten, nach aller Arbeit, die zur Wahrheitsfindung beigetragen hat, wie sich dieser Frieden anfühlt, wenn wir bis ans Ende gegangen sind.

Ich glaube, Julian Assange hat diesen Satz ausgesprochen, weil er wusste welch großer Prozess in Gange gesetzt werden muss, um eine Lüge zu entlarven um dann letztlich Frieden stiften zu können. Denn nur durch die Wahrheit können wir Frieden auch schenken. Jeder für sich und auch jeder für andere!

 

 

Ich bitte darum, dass Julian Assange dieser Frieden zuteil wird!

 


 

Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann,

um eine geringfügige nur einstweilige Sicherheit zu erlangen,

verdient weder Freiheit noch Sicherheit“

 

Benjamin Franklin

Erfinder und Staatsmann

1706-1790

 

 

Dieses ist das Original-Zitat von Benjamin Franklin. Es passt sehr gut in die derzeitige weltweite Situation. Es beschreibt für mich das Bild, wie sich die Menschheit auf einem dünnen Drahtseil bewegt, wo es gilt die innere Balance für sich zu halten um nicht in den Abgrund zu stürzen. Dabei ist die Versuchung so groß unter sich ein Netz zu spannen, oder eine unsichtbare Rettungsleine an unserem Körper zu befestigen, die uns hält, um nicht beim Fall in die Tiefe ganz und gar zu zerbrechen. Doch dies ist ein Trugschluss und wird nicht in Erfüllung gehen.

 

„Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erlangen, wird am Ende beides verlieren“

 

Dieses ist das veränderte Zitat, die „einfache Version“ die bei näherem Hinsehen und einer weiteren Auseinandersetzung eine noch andere Bedeutung in sich hat. Angela Merkel benutzte dieses Zitat im Zusammenhang des Abhörskandals ihres Handys mit der NSA. Claus Kleber benutzte es im ZDF im Tagesjournal. Menschen falsch zu zitieren ist nicht neu. Es entsteht aus dem Bestreben eine Idee voranzutreiben, anstatt die Gegebenheiten zu hinterfragen, um der Wahrheit näher zu kommen.

 

Mein Antrieb für diesen Blogartikel war eine Beziehung herzustellen zwischen Freiheit und Sicherheit, weil ich diese Worte täglich in allen Medien lese und höre. So traf ich also auf Benjamin Franklin. Ich gehe nun auf das Original ein und schreibe meine Ge-DANKE-n dazu.

 

Hier zunächst das Original im Wortlaut:

"They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety deserve neither liberty nor safety."

 

Die wichtigsten Worte im Original, welche den großen Unterschied im Vergleich zum veränderten Zitat bedeuten, sind essential Liberty und little temporary Safety.

Essential beschreibt nicht die Freiheit schlechthin, denn sonst hätte Herrn Franklin auch nur die Freiheit genügt. Nein er fügte essentiell, die wesentliche Freiheit, die entscheidende, die notwendige Freiheit hinzu.

 

Little temporary Safety beschreibt auch nicht die Sicherheit schlechthin, sondern die geringe zeitweilige Sicherheit. Diese beiden Aspekte setzt er in Beziehung zueinander. Das darf man bei einem Zitat einfach nicht unterschlagen! So sind die Sicht und die Abwägung der Worte unterschiedlicher.

 

Was ist also für mich „wesentliche Freiheit“?

 

Es ist meine eigene Unabhängigkeit mich frei zu äußern und frei zu denken ohne Einschränkung. Ich lebe selbstbestimmt. Auch wenn die Freiheit im Außen doch sehr eingeschränkt ist, so bleibt für mich die persönliche, wesentliche Freiheit mein höchstes Gut.  Zurzeit erfahren wir eine wachsende Fremdbestimmung durch staatliche Gewalt.

 

Was ist Sicherheit für mich?

 

Ich selbst bekomme Sicherheit, wenn ich mich nach Innen wende, so bekomme ich Selbstvertrauen und Stärke. Dieser Zustand ändert sich natürlich und ist nicht statisch, aber ich selbst bin in meinem Handeln dafür verantwortlich.

 

Benjamin Franklin meinte die äußere Sicherheit. (Brief an den Gouverneur von Pennsylvania 1755). Es ist dann diese einmal „erkaufte“ Sicherheit, die sich nach kurzer Zeit gegen den Menschen wendet und ihn tatsächlich in seiner Freiheit einschränkt.

 

Was mit Sicherheit passiert, ist, dass wir unsere Freiheit verlieren, um eben das System der Sicherheit nicht zu gefährden, welches nur in unseren Köpfen existiert und an das wir uns täglich derzeit klammern. Wer nicht in der Lage ist zu erkennen, dass die Einschränkung der Freiheit nicht unserer Sicherheit dienlich ist, verdient diese auch nicht.

 

Letztlich gibt es die allumfassende Sicherheit im Außen nicht, weil sie nicht aus uns selbst heraus gewachsen ist. Die vorübergehende, versprochene Sicherheit unterliegt einem Trugbild. Diesem Versprechen dürfen wir nicht folgen, ohne es genau zu prüfen. Wir verkaufen sonst bereitwillig unsere eigene Seele.

 

Es geht also stets darum, dass wir uns uns selbst zuwenden, um die innere Freiheit zu erlangen. In der  Gewissheit, dass es ein größere Instanz und Kraft  gibt, die uns die Sicherheit schenkt, auf dem richtigen Weg zu sein.

 

Die These, man dürfe „Freiheit nicht für Sicherheit“ aufgeben, unterscheidet sich in wesentlicher Weise von der Idee Benjamin Franklins, man dürfe den „Wesenskern der Freiheit“ nicht für „kleine zeitlich begrenzte Sicherheitsvorteile“ aufgeben.

 


 

„In der lebendigen Natur

geschieht nichts,

was nicht in einer Verbindung

mit dem Ganzen steht“

 

Johann Wolfgang von Goethe

Dichter

1749-1832

hierzu lese in meinem Blog das Thema  Loslassen